walibinocturens2018

Auch die schönste Zeit im Jahr geht mal vorbei und so hab ich mich am 03. November 2018 noch einmal auf den Weg nach Belgien gemacht. Warum Belgien? Dafür gibt es ein magisches Wort: „Nocturnes“. Der Freizeitpark Walibi Belgien veranstaltet jedes Jahr eine der größten Halloween-Veranstaltungen in Europa. Für mich ein fantastischer Abschluss der Gruselsaison. Ob es sich gelohnt hat, erfahrt ihr hier…

HALLOWEEN "NOCTURNES"

Das im Walibi in Holland fantastische Halloween-Events veranstaltet werden, dass weiß man auch hier so langsam. Was aber kaum jemand wirklich auf dem Schirm hat, sind die „Nocturnes 2018“ in Wavre, nahe Brüssel. Knappe 2 Autostunden von Köln, erreicht man den Park sehr schnell und einfach. Schon seit vielen Jahren gibt es das Horror-Event im belgischen Park und mit 8 (eigentlich 7) Haunted Houses und 7 Scarezonen, gehören sie mittlerweile zu den Big Playern. Das Event findet im gesamten Park und nicht etwa auf einem Extragelände statt. Aus diesem Grund kann man einige Horrorhäuser auch bereits am Nachmittag öffnen und nebenbei auch noch etwas für die kleineren Besucher veranstalten. Parköffnungszeiten sind 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr.

Preis
Da alles auf dem Freizeitparkgelände stattfindet, bezahlt man den regulären Eintrittspreis von knapp unter 40 Euro. Darin sind allerdings noch nicht die Eintrittspreise der Haunted Häuser enthalten. Diese müssen noch einmal mit jeweils 5 Euro zusätzlich gezahlt werden. Wer es sich einfacher und bequemer machen möchte, der kauft den RIP-Pass mit Schnellzugang für alle Mazes für 42,50 Euro. Luxus ist dann der RIP-Pass ++, mit dem man auch gleichzeitig alle Achterbahnen und anderen Rides ohne große Wartezeiten erleben kann. Der Preis dafür liegt bei 70,00 Euro.

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Die Horror-Labyrinthe

Es gibt insgesamt 8 Horror-Labyrinthe, die im Parkplan eingezeichnet sind. Allerdings muss man das noch ein wenig relativieren, denn eines ist ein Kinder-Mazes (bis 17 Uhr geöffnet) und eines ist die Blood-Bar, bei der man zwar leckere Getränke einnehmen kann, jedoch durch kein Haunted House laufen muss. Somit verbleiben unter dem Strich 6 Mazes und 6 Scarezonen.

Hinweis zur Scarefaktor-Bewerbung:
1 Totenkopf = Völlig harmlos
2 Totenköpfe = Leicht gruselig
3 Totenköpfe = Hier gruselt es ordentlich
4 Totenköpfe = Achtung, nichts für schwache Nerven
5 Totenköpfe = Extremes Horror-Labyrinth
6 Totenköpfe = Schockierend, verstörend

„TRICK OR CHIPS – Das Mini Monster Maze“
Das Halloween-Finale beginnt mit einem Kindermaze. In „Trick or Chips“ begegnet man einem Zauberer und einer Hexe. Dazu gibt es in diesem gesponsorten Maze noch eine Tüte Chips als Geschenk. Die Öffnungszeiten sind von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

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Dieses Maze ist für den Scary-Nachwuchs und bietet eine erste Halloween-Maze-Erfahrung für die jüngeren Gäste. Als Motivation bekommt man am Ende eine Tüte Chips geschenkt. Es macht schon mal Lust auf mehr und tatsächlich musste auch ich ein bis zweimal kurz zusammenzucken. Toll gespielt, auch denn die Location wenig aufwendig gebaut wurde. Es handelt sich um ein Open-Air Maze, daher kann es bei schlechtem Wetter schon mal ein wenig nass werden. Da es ein Kinder-Labyrinth ist, vergebe ich auch nur einen Totenkopf…

Mein Scarefactor:

„QUARANTINE“
Achtung, in dieser Zone lauert hinter jeder Ecke die Gefahr der Kontaminierung. Dieser verlassene Ort wurde vollständig von Zombies übernommen. Wer ihn betritt, kann hoffentlich wieder entkommen…

quarantäne

Nach Einbruch der Dunkelheit konnte der Abend los gehen und die erste Station war ein Zombie-Maze. Die Location war ein wenig versteckt und der Eingang auch relativ uncharmant. Man hörte aber schon laute Musik, die die Stimmung anheizen sollte. Es funktionierte, ich fand mich in der Welt der Zombies wieder. Einige Darsteller waren hochmotiviert, andere hingegen schienen mir noch frisch im Erschrecker-Metier. Auffällig war ein Actor, der mit der offenen Flamme ziemlich nah an den Besuchern agierte… mmh… bewundernswert, dass hier noch nichts passiert ist. Ansonsten war es ein guter Einstieg mit Luft nach oben. Kleiner Tipp noch… dieses Maze auf jeden Fall NUR im Dunkeln besuchen.

Hier könnt ihr dabei sein und einmal durchlaufen: https://youtu.be/9-KwaPpm-tQ

Mein Scarefactor:

„MINE BLAST“
Wer wagt es, in die Mine des Lord Gazby zu gehen? Aufgrund einer riesigen Gasexplosion sieht in dieser Mine nichts mehr aus, wie es aussehen sollte. Verbrannte Körper verrotten überall, aber sind sie wirklich tot? Betrete die Mine und versuche in einem Stück den Ausgang zu erreichen…

mineblast

Unweit der Achterbahn „Calamity Mine“ befindet sich der Eingang zu dieser Mine. In fantastischer Umgebung hat man hier ein sehr gutes Maze erbaut. Die Location bringt es auf den Punkt und man fühlt sich tatsächlich in der zerstörten Mine. Coole Ideen wie z.B. schräge Böden oder ein sehr (sehr!) enger Luftkissengang, sowie Passagen, in denen man kriechen muss, machen das Labyrinth zu einem ersten Highlight. Leider können die Darsteller nicht mit der perfekten Gestaltung mithalten. Das Timing muss dringend verbessert werden und fast alle Actor machen Grunzlaute. Sind es Zombies oder kleine Schweinchen? Das hat leider ein wenig Horror rausgenommen.. dennoch gute 4 Totenköpfe.

Hier könnt ihr dabei sein und einmal durchlaufen: https://youtu.be/v-ShqCDYYKg

Mein Scarefactor:

„BLOC H“
Ein Gefängnis. Ein Ziel. Flucht. Niemand wird diesen Besuch im Gefängnis jemals vergessen. Wer ist im Gefängnis? Die Insassen hinter ihren Eisenzellen… oder die Besucher selbst? Und noch wichtiger: Werden sie den Weg zurück ins Freie finden?

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Wow… ich bin begeistert! Schon die Scarezone vor dem Maze macht Lust auf ein richtig gutes Labyrinth. Auch wenn an der Fassade eine Folie das Gefängnis darstellt, so ist es wenigstens nicht ein liebloser Eingang, wie in vielen anderen Parks. Auch die Darsteller auf dem Vorplatz machen einen ausgezeichneten Job. Die Stimmung baut sich auf, der Einlasser ist wirklich furchteinflössend und schon nach wenigen Sekunden hat mich der erste Darsteller erwischt. So geht es weiter… von der Seite, von oben und aus allen anderen erdenklichen Richtungen wird hier gescared. Die Sounds, die Deko, das Timing der Darsteller… also viel besser kann man es nicht machen! Hut ab und 5 Totenköpfe!

Hier könnt ihr dabei sein und einmal durchlaufen: https://youtu.be/1AZBcAJrqac

Mein Scarefactor:

„PANIC HOUSE 4D“
Dieser 4D-Horrorfilm lässt Sie ganz oben in den Lungen schreien. Monster sind noch nie so nah gewesen…

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Ich gebe zu, ich hatte mich vorher nicht ausreichend informiert. Was als Maze angekündigt ist, entpuppt sich als ganz normales 4D-Kino mit Effekten und einem Zombiefilm, der wie ein Durchlauf eines Labyrinths aufgebaut ist. Das mag für Teenies ganz lustig und erschreckend sein, mich hat es allerdings in keiner Sekunde berührt. Die Qualität des Films und der 3D-Effekte war schlecht. Auch die Bonuseffekte, die es zum 4D-Erlebnis machen, waren langweilig und wenig innovativ. Wasser spritzt, die Sitze ruckeln und Luftdüsen assoziieren Käfer unter dem Stuhl. Der RIP-Pass ist hier vollkommen überflüssig und freche Teenies drängeln sich sowieso vor. Das muss ich nicht haben und hake es unter Zeitverschwendung ab. By the way… das Kindermaze war gruseliger!

Mein Scarefactor:

„LUMBERJACK“
Inmitten eines grausamen Waldes befindet sich eine abgelegene Werkstatt. Niemand weiß, was hinter den Holzwänden dieses bizarren Ortes passiert. Grausame Schreie und Geräusche von Kettensägen hallen in der Nacht durch den Wald. Wer sich traut in die Gegend zu kommen, kommt vermutlich nie wieder raus.

lumber

Das Thema wird mittlerweile in den weltweiten Parks sehr häufig aufgegriffen und oftmals hat es durchaus gute Qualitäten. So auch im Walibi Belgien. Die Location ist riesig und es ist auch eines der längsten Haunted Houses in diesem Park. Sehr aufwendige Deko, große Räume und tolle Ideen sind das A und O dieses Mazes. Ähnlich, wie auch schon bei „Mine Blast“, können hier die Darsteller allerdings nicht wirklich überzeugen. Abgesehen davon, dass es für die Grundfläche viel zu wenige Actor waren, stimmte das Timing der Scares an nur ganz wenigen Stellen. Positiv war auf jeden Fall der Sound der Kettensägen und der stetige Geruch von Benzin in der Luft. Alles in allem ein ansehnliches Maze. 4 Totenköpfe!

Hier könnt ihr dabei sein und einmal durchlaufen: https://youtu.be/-R_ijFzc5kE

Mein Scarefactor:

„BLACK ROSE“ (neu)
Dieses neue Maze ist ein großes Geheimnis… was im Innern dieses Hauses passiert, darf nicht nach außen gelangen. Black = Die dunkele Farbe – Rose = Die Dornenblume – Black Rose = Horror!

blackrose

Man geht einen abgelegenen Weg entlang, zuvor hat man eine Rose erhalten. Nun blickt man auf ein scheinbar verlassenes Haus, vor dem ein dunkler Typ mit Schippe auf die schwarzen Rosen aufpasst. Sie sind quasi die Eintrittskarte in das Hounted House. Im Innern wird viel gespielt und weniger auf plötzliche Scares gesetzt. Ich persönlich finde das eine sehr gelungene Abwechslung zum üblichen Horror der Häuser. Dennoch gibt es reichlich Momente, in denen man ordentlich zusammenzuckt. Man interagiert in der Geschichte, bekommt sogar zwischendurch die Hände verbunden und wird von der Gruppe getrennt. Ein großartiges Erlebnis…

An dieser Stelle kein Video zum Durchlauf… es bleibt ein Geheimnis!

Mein Scarefactor:

Street- und Unterhaltungsprogramm

Die Scarezonen waren in Qualität und Anzahl der Darsteller sehr unterschiedlich. Präsent waren die Clowns in „The Circus„; während man beispielsweise in „Metamorphobia“ eher nach Darstellern suchen musste. „Cemetary“ befindet sich unweit vom Eingang und hier gruselt es eher weniger, was aber auch vollkommen in Ordnung ist. „Gaz Town“ und die „Quarantine Zone“ waren ebenfalls eher dürftig bespielt. Highlight auch hier „District H“ in unmittelbarer Nähe des Horrorhauses „Bloc H“. Tolles Zusammenspiel der Darsteller und der zu vermittelnden Stimmung.

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Auch in Sachen Show wird in Belgien einiges geboten. Am Nachmittag gibt es eine weniger gruselige Zauber-Show für die ganze Familie. Je später der Abend, desto gruseliger aber auch das Entertainment. Neben einer sehr gut gemachten Feuershow mitten im Park, gibt es noch eine Indoor-Show „Mystica“ mit dem US-Mentalisten Aaron Crow – u.a. bekannt aus „America´s Got Talent“ . Die knapp 30 Minuten sind voller spannender Tricks mit Publikumsbeteiligung. Wer also nicht darauf steht, sollte sich ins obere Drittel der Location setzen. Sehr waffenlastig…und es wirkt sehr gefährlich. Gute Unterhaltung im Hollywood-Style.

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Fazit:
Ich würde sagen, das war ein gelungener Abschluss der diesjährigen Halloween-Saison. Auch wenn ich sicherlich schon bessere Events besucht habe, so habe ich auch zahlreiche schlechtere Veranstaltungen ertragen müssen. Man merkt, dass hier scheinbar deutlich weniger Budget im Spiel ist, als bei den Kollegen in Holland und die Qualität der Mazes ist vermutlich auch daher sehr unterschiedlich. „Bloc H“ und „Black Rose“ waren meine diesjährigen Highlights im Freizeitpark Walibi Belgien. Jetzt freue ich mich auf Weihnachten…

Text: The Shark,
Daten: Webrecherche
Bilder: Walibi Belgien
Inhalt „Nocturnes 2018“