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Jeder, der in einem Fitnessstudio trainiert, macht das mit vielen anderen Kollegen. Manche kennt man gut, manche kennt man flüchtig und manche kennt man gar nicht. Damit es zusammen klappt, gibt es geheime Gymregeln, die man zwar nicht im Kleingedruckten des Vertrags oder in den AGBs des Studios findet, aber für ein wohliges Miteinander absolut einzuhalten sind.

REGEL 1: Nimm niemandem die Gewichte weg!

Das kennt doch fast jeder?! Man ist gerade mitten im Satz, hat ordentlich Gewichte geladen und konzentriert sich auf die Übung, da kommt so ein armer Dödel, schwirrt ein wenig suchend umher und geht schnurstracks auf uns zu. Er will aber nicht zu uns, um uns zu sagen wie toll wir sind… nein, er hat was entdeckt, was er dringend benötigt. Zack nimmt er Gewichte von „eurem“ Gerät und ist schnell wieder verschwunden!

In solchen Momenten möchte man ihm gern andere Gewichte hinterher werfen. Offenbar ist er des Redens nicht mächtig, denn es wäre schon sehr nett gewesen, er hätte einfach mal gefragt. Bis man aber mit seiner Übung fertig ist, hat er längst das Nächste gesucht, nämlich das Weite!

 


So macht man es richtig:
Für ein harmonisches Miteinander wartet man solange ab, bis der Trainierende mit seiner Übung fertig ist und fragt dann, ob man das Gewicht mitnehmen darf. Ein „Nein“ ist hier übrigens genau wie beim Anbaggern! NEIN bedeutet wirklich NEIN. Dann muss man eben weitersuchen…

REGEL 2: LADIES FIRST!

Das ist der Moment, wo sich eine gute Erziehung mal so richtig bemerkbar macht. Im Prinzip selbstverständlich und doch beobachte ich sehr häufig, dass es offensichtlich auch unsoziale Vollpfosten gibt. Die Situation: Ein Mann und eine Frau kommen gleichzeitig an einem Gerät an. Schnell schnappt sich der „männliche“ Part das Ding und das „schwächere“ Geschlecht schaut in die Röhre.

 


So macht man es richtig:
Auch im Gym gilt es für die Männer: Ladies First! Das bedeutet im Klartext, die Frauen werden selbstverständlich vorgelassen. Ein Gentleman weiß das natürlich, ein Dummkopf muss es lernen! Höflichkeit hat übrigens nichts mit Emanzipation…

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REGEL 3: BLÄHUNGEN BITTE NUR AUF DER TOILETTE ODER ZU HAUSE

Muss man das wirklich ansprechen? Jap, offensichtlich! Insbesondere in gut besuchten Studios und zur besten Trainingszeit, tummeln sich die kleinen Furzer nämlich überall. Vermutlich drückt man bei manchen Übungen einfach zu fest und schwupp, da entflieht er dem Darm. Leute, euer ernst? Ein halbwegs gesunder Mensch sollte doch seinen Schließmuskel im Griff haben können und nicht an jeder Ecke sein Revier markieren. „Die Eigenen sind OK“, sagte einst Jürgen von der Lippe… aber Fremde sind der Horror!

 


So macht man es richtig:
Ich will es nicht in der Nase haben und ich kenne auch sonst keinen, der darauf steht. Jedes Gym hat eine Toilette und hier könnt ihr in aller Seelenruhe ausdünsten. Ich weiß, der Weg dahin ist lang und beschwerlich… aber dennoch würden sich alle anderen Nasen sehr über die Rücksichtnahme freuen. Schaltet euer Darm auf Dauerfeuer, müsst ihr mal über das große Geschäft nachdenken oder einen Arzt aufsuchen.

REGEL 4: ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN!

Schon mal gehört oder? Hier geht es aber nicht um euer Kinderzimmer, sondern um die Dinge, die ihr beim Training benutzt. Für viele gilt: Nach mir die Sintflut! Sie lassen einfach alles liegen und stehen, kümmern sich um die nächste Übung und wer dann danach kommt, der findet das blanke Chaos vor. Gewichte liegen kreuz und quer, niemand findet mehr etwas wieder. Besonders in hochfrequentierten Zeiten, kann man dieses Phänomen in jedem Gym und im Prinzip an jeder Ecke beobachten. Wär das schön, wenn jeder diese Regel beachten würde.

 


So macht man es richtig:
Wenn eure Mami nicht mit im Gym trainiert, dann müsst ihr euren Kram selbst wegräumen. Furchtbar, ich weiß, aber notwendig, wenn man nicht irgendwann in den Trümmern von Pompeji trainieren möchte. Hier sind natürlich auch die Mitarbeiter des Studios gefragt und können erziehend auf die Dödel einwirken. Wenn jeder das eben benutzte Equipment wieder an Ort und Stelle räumt, haben ALLE ein aufgeräumtes Fitnessstudio. Logisch oder?

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REGEL 5: GERÄTE NICHT UNNÖTIG BLOCKIEREN

Es heißt doch Fitnessstudio und nicht Telefonzelle oder? Wie also der Name schon sagt, wird hier für die Fitness gesorgt und nicht mit den Freunden und der Verwandtschaft aktuelle News ausgetauscht. Leider häufig der Fall: Ein Typ sitzt an einem Gerät und unterhält sich munter mit dem Faulenzer auf der anderen Seite. Es wird gelacht, es wird lautstark erzählt… nur trainiert wird nicht. Gegenüber steht dann das arme Würstchen, was auf genau dieses Gerät wartet… gefühlte Stunden!

Es gibt noch eine weitere Situation. Ein Fitness-Übermotivierter blockiert gleich mehrere Geräte mit Handtüchern, Trinkflaschen oder seinem Körper. Das kann er auf Malle am Pool machen, aber sonst nirgendwo!

 


So macht man es richtig:
Manchmal merkt man es vielleicht gar nicht, aber es gibt noch andere Menschen im Studio. Auch wenn man so vertieft in seine wichtigen Gespräche ist, sollte man kurz aufschauen und prüfen, ob jemand wartet. Den Wartenden sei gesagt: Wehrt euch und fragt freundlich aber bestimmend nach. Falls ein Gerät mit Handtuch, o.ä. blockiert ist, rate ich euch zu einem Mitarbeiter zu gehen. Wer es einfach wegnimmt, riskiert einen offenen Schlagabtausch.

REGEL 6: FREIE SICHT FÜR ALLE

Freie Sicht für ALLE bedeutet nicht, ich will im Gym alle anderen sehen. In erster Linie geht es mir darum mich selbst beim Workout zu beobachten und eventuelle Fehlhaltungen oder Übungsfehler zu erkennen und zu beheben. Da steht man vorm Spiegel und ehe man mit den Augen zwinkert, hat sich ein rücksichtsloser Poser genau in meinem Blickfeld postiert und macht seine… was auch immer. Ich will das nicht sehen!! Noch besser wird es nur noch, wenn er sich auch gleichzeitig genau in unseren Übungsradius stellt und wir nicht mehr weitermachen können.gleich mehrere Geräte mit Handtüchern, Trinkflaschen oder seinem Körper. Das kann er auf Malle am Pool machen, aber sonst nirgendwo!

 


So macht man es richtig:
Sprecht den Störenfried sofort darauf an und in der Regel funktioniert das. Es ist müssig und man macht es viel zu häufig, aber was tut man nicht alles um vernünftig trainieren zu können. Stellt sich einer in den Radius, dann macht einfach weiter… er wird schon merken, wenn er ein Gewicht abbekommt! Stichwort: Schmerz als Erziehungsmethode!

REGEL 7: HILF ANDEREN UND SEI FREUNDLICH

Der letzte Punkt ist weniger eine Regel, sondern eher ein Bitte an alle! Seid freundlich und helft anderen… Insbesondere, wenn ihr erfahrene Fitness-Liebhaber seid, wenn ihr wisst was zu tun ist… schaut nicht zu, wie andere ihre Körper durch fehlerhafte Übungen ruinieren. Vor allem aber ist Freundlichkeit das A und O eines erfolgreichen und harmonischen Zusammenseins. Wir alle sind aus demselben Grund beim Training und somit verfolgen wir auch alle dasselbe Ziel!

Fazit:
Für die meisten Fitnessfreaks unter euch ist dieser Artikel (hoffentlich) komplett sinnlos, weil ihr es eh schon wisst und diese Regeln in und auswendig kennt. Für alle anderen… bitte haltet euch daran und seid keine Vollidioten. Das absolut oberste Gebot heißt RESPEKT und wer das nicht mitbringt, der sollte nicht ins Gym oder besser gar nicht erst unter Menschen gehen.

Text: The Shark
Inhalt: The Shark
Bilder: Pixabay
Video: YouTube
Geheime Gymregeln